Flugzeugabsturz in Kreien im März 1944
„Am Abend des 24. März 1944 sind es in Kreien nicht nur die Gäste einer Geburtstagsfeier, die gegen 22.00 Uhr auf eigenartige Geräusche aufmerksam werden. In der Luft ist das Dröhnen von Flugzeugmotoren zu vernehmen. Kurze Zeit später ein krachender Aufschlag auf der westlichen Seite des Kreiener Sees. Zu sehen ist vorerst nur ein leichter Feuerschein. Wie sich bald herausstellt, ist ein englischer Bomber abgestürzt. Von der siebenköpfigen Besatzung konnten fünf nur noch tot geboren werden; die beiden anderen, ein Bordschütze und der Bordfunker, sind schwer verletzt. Die Überlebenden werden von Kreiener Bürgern versorgt und zunächst gefangengehalten, bis Soldaten des für die Bergung verantwortlichen Fliegerhorstes Parchim den Unglücksort aufsuchen. Durch den starken Aufprall versank die Maschine zu einem großen Teil in dem morastigen Boden.“
Ein Schwarm Nachjäger vom Fliegerhorst Parchim 1944 (Foto: Spoden)
Die HALIFAX „MZ 507“ befand sich mit weiteren über 700 englischen Bombern auf dem Weg nach Berlin zu einem nächtlichen Großangriff. Neben der HALIFAX ist zur gleichen Zeit etwa 1500 m nördlich ein deutsches Nachtjagdflugzeug abgestürzt, welches die HALIFAX angegriffen hatte. Auch hier starben die Insassen.
Im Jahr 2004 haben Spaziergänger aus Kreien am Seegraben zwischen Kreiener See und Elde eine Bombe gefunden. Diese wurde unbewusst bei Grabenräumungsarbeiten durch den Wasser- und Bodenverband erfasst und an der Gewässerkante abgelegt worden. Der Munitionsbergungsdienst wurde eingeschaltet und hat eine scharfe Brandbombe aus dem zweiten Weltkrieg identifiziert. Vermutlich hat die HALIFAX vor dem Aufprall ihre Munition abgeworfen.
In Vorbereitung auf das Seenprojekt der Gemeinde wurde im Herbst 2013 der Bereich am Seegraben durch den Munitionsbergungsdienst umfassend abgesucht, da hier umfangreichere Erdarbeiten geplant sind. Allerdings wurden neben zahlreichen Aluminiumschrott, welcher durchaus von einem Bomber stammen könnte, keine weiteren auffälligen Gegenstände gefunden.
Die tatsächliche Absturzstelle lässt sich heute in Form einer größeren Bodenerhebung in den Seewiesen vermuten. Luftbilder aus dem Jahr 1945 unterstreichen diese Vermutung.
Hier der gesamte Zeitungsartikel zum Ereignis von 1944 [Zeitungsartikel]